Hier sind ein paar Fotos aus einem Film, den ich in einer Braun Colorette vom Wühltisch eines großen Münchner Fotogeschäfts gefunden habe. Die Kamera hat zwei Euro gekostet und funktioniert – wenn man von dem kaputten Belichtungsmesser absieht – immer noch.
Es sieht so aus, als wäre dieser Film während zweier Urlaube einer Familie in der Kamera gewesen. Die ersten Bilder wurden irgendwo im Süden, vielleicht in Italien oder Spanien aufgenommen, die weiteren beim Wandern in den Alpen, auch wenn die Farben dieser Berge, die sich in der Emulsion dieses Jahrzehnte lang unentwickelt in der Kamera schlummernden Films dramatisch verändert haben, eher an Gebirge in J.R.R. Tolkiens düsterem Land Mordor erinnern.
Wenn ich es richtig interpretiere, dann sind auf diesem Film zwei Jahreszeiten festgehalten
Die letzten drei Bilder habe ich selbst geschossen, als ich gleich nach dem Kauf der Kamera den Film zu Ende belichtet habe. Zwei Urlaube und ein Stadtspaziergang Jahrzehnte später – nicht schlecht für einen einzigen Film. Ich frage mich, wie viel viele Filme bleiben über einen so langen Zeitraum in einer Kamera …
Die Braun Colorette wurde von 1956 bis 1959 im Carl Braun Kamerawerk in Nürnberg gebaut. Das Objektiv ist ein Steinheil Cassar, ein eher preiswerter Dreilinser. Hier sind die Bilder:
Christoph Meixner
28. September 2019 — 14:07
Hallo,
sehr schöner Bericht…. und spannend für mich.
Denn im Nachlass meines Großvaters tauchte vor Jahren eine Braun Colorette auf; darin noch ein offensichtlich belichteter Film (Agfa CNS). Seit Jahren bin ich auf der Suche nach jmd., der solch einen Film noch entwickeln kann.
Wer kann helfen?
VG